Albrecht Thaer Vor-Ort – Rainshelter Hamerstorf

 

 

Im letzten Jahr wurde das NAN vor Ort besucht; in diesem Jahr ist es der Rainshelter in Hamerstorf im Landkreis Uelzen.


Am 23.05.2025 waren Herr Fabel (Vorsitzender) und Herr Geerken (Sekretär) in Hamerstorf und informierten sich unter Leitung von Herrn Dr. Kauke, Ressortleiter Pflanze der LwK Niedersachsen, über die Anlage und aktuelle vorläufige Ergebnisse.


Technisch gesehen handelt es ich um ein großes „Gewächshaus“ ohne festes Dach und Seitenwände, das 2022 in Betrieb genommen wurde und in Deutschland das Einzige seiner Art ist. https://www.lwk-niedersachsen.de/lwk/news/38221_Regenschutz_f%C3%BCr_Beregnungsversuche


Installiert ist ein Regenschutzdach, das sich bei einsetzendem Niederschlag automatisch schließt und so Beregnungsversuche unter Freilandbedingungen, aber unter Ausschluss von natürlichem Regen, erlaubt. Anwendung findet die Anlage im Projekt „Rebekka“ (= Ressourcenschonendes Bewässerungs- und Stickstoffmanagement für Kartoffel und Winterweizen), das sich mit der Entwicklung von Beratungsmodellen für die Stickstoffdüngung und Beregnung in Winterweizen und Kartoffeln befasst. Um das Modell zu verbessern, werden im Rainshelter Daten zum Trockenstress generiert. Die Projektpartner der Landwirtschaftskammer Niedersachsen sind die Christian-Albrechts-Universität Kiel in Kooperation mit dem Informationssystem für die integrierte Pflanzenproduktion (ISIP e.V.).


Ziel ist es, ein Entscheidungsunterstützungssystem für die Feldbewässerung und Stickstoffdüngung von Kartoffeln und Weizen zu entwickeln. Auf der Plattform www.isip.de sollen die notwendigen Infrastrukturen für die Nutzung von Bodenparametern und Wetterdaten bereitgestellt werden. Dort sollen Landwirt*innen unter der Eingabe weniger Boden- und Anbauparameter in die Lage versetzt werden, den zukünftigen Stickstoffdüngungs- und Bewässerungsbedarf von Kartoffeln und Weizen abzuschätzen. Eine Besonderheit ist, dass der Rainshelter Trockenstress gezielt in bestimmten Entwicklungsphasen (beispielsweise zum Schossen) herbeiführen kann.


Gezeigt wurde der Versuchsaufbau anhand des Parzellenplans und der Varianten auf der Rainshelterfläche, d.h.

 

  • W1 – kein Trockenstress
  • W2 – Trockenstress früh (Kartoffeln: bis Blühbeginn; Weizen: zum Schossen)
  • W3 – Trockenstress spät (Kartoffeln: 5 Wochen ab Blühbeginn; Weizen: zur Kornausbildung)
  • W4 – immer leichter Trockenstress (reduzierte Beregnung)


Die wissenschaftliche Auswertung ist noch nicht abgeschlossen, aber Herr Dr. Kauke erläuterte, das ein sparsamer Beregnungseinsatz zu Beginn der Wachstumsperiode sinnvoll ist. Ein früher Beregnungseinsatz führe im Ergebnis dazu, dass bei nachfolgendem Trockenstress Beregnungsmaßnahmen notwendig sind, die wiederum vergleichsweise zeit- und kostenintensiv sind.

Weiterführende Informationen erhalten unsere Mitglieder über https://www.lwk-niedersachsen.de/lwk/projekte/534_Rebekka